Die Muse schläft nur so in mir und lässt sich nur böse bitten. Sie schreitet majestätisch und deutet ihre Untertanen… sie ließ mich lange auf ihren kalten, süßen Kuss warten, um endlich wieder schreiben zu können.
Sonntag, 27. Dezember 2020
Die Muse
Freitag, 11. Dezember 2020
Stalker
Ständiger Blick in den Rückspiegel, die Haustür fest von Innen versperrt, das Telefon abgestellt... Und diese ewige Angst im Nacken wenn es draußen dunkel wird. Ich habe mich zurück gezogen, meide viele meiner Freunde. Immer Angst wenn das Telefon klingelt. Du machst mir mein Leben zur Hölle, denn Du hast irgendwann in Deinem kranken Kopf entschieden, mich bis in den Tod zu verfolgen. Du beobachtest mich, verfolgst mich, starrst stundenlang alte Fotos an und willst mich besitzen um jeden Preis. Ein Nein akzeptierst Du nicht, Du hörst mein Flehen nicht mich in Ruhe zu lassen. Du willst es nicht hören. Du willst nur eins und das bin ich. Manchmal wünsche ich mir zu sterben, um endlich frei zu sein.
Kataloglyrik
Ich habe lange überlegt, ob ich das hier irgendwann mal niederschreibe. Eigentlich will ich das nicht, da es ziemlich persönlich ist. Aber wie jeder Single, der das passende Gegenstück sucht, treffe ich hin und wieder neue Menschen die mich kennenlernen möchten. Und da habe ich ein weites Spektrum an Facetten die man (oh welch Überraschung) erst nach und nach bemerkt. Ist übrigens bei jedem Menschen so. Also nichts Außergewöhnliches. Warum also dieser Text hier. Ganz einfach. Ich ticke etwas anders als andere Menschen. Und ich bin es leid, immer wieder mich erklären zu müssen. So leid, glaubt es mir!
Da wäre mein Drang danach niemals perfekt in irgendwas sein zu wollen. Pah! Wie gewöhnlich! Nein ich habe es tatsächlich geradezu versucht. Und bin kläglich daran gescheitert.
Ich habe mich sogar mehrmals dabei erwischt, wie ich mich selbst beukotiere, wenn ich versucht habe mich anzupassen. Samstags die Straße zu kehren, für die gesamte Woche aufeinmal einzukaufen, ich habe sogar versucht meine Kleidung farblich im Kleiderschrank sortiert, akribisch, linear und proportional ebenso dort zu positionieren. Aber es ging alles schief, denn das bin ich nicht! Ich bin chaotisch.
Ja sehr sogar. Ich kehre keine Straße, ich gehe darauf spazieren. Ich kaufe nie für die gesamte Woche ein, denn mein Geschmack ist täglich anders. Und meine Bügelwäsche kullert oft tagelang hin und her.
Ich möchte alleine entscheiden, wo ich ordentlich sein werde. Ich bin neidisch auf einen perfekt geführten Haushalt wo alles aussieht wie in einem Katalog. Ja wirklich. Mir gefällt dieser Anblick. Vielleicht habe ich auch in Zukunft eine lebendig gewordene Katalogseite in der ich wohne. Nur jetzt nicht. Jetzt habe ich eine herunter gekommene Absteige, aus einem gutem Krimi, bestehend aus gebrauchten, abgenutzten Möbeln die vielmehr wie sterbliche Überreste von ehemals schicken Designermöbeln gehörten. Es fehlt nur noch der Umriß einer Leiche, mit Kreide auf dem Boden zurück gebliebene Silhouette und einem grimmig, schlecht gelauntem Kommissar, der sich eine Zigarette vor mir anzündet, versucht meine Gedanken zu lesen, während ich ihn mit Schweigen bestrafe, da er zu dümmlich für meinen brillanten Verstand ist. Was dort auf dem vergilbtem Linoleumboden gestorben ist, sind meine gesamten Hoffnungen und Träume.
Ja. Denn so ist mein derzeitiges, gesamtes Leben. Bestehend aus Überresten längst vergangener Zeiten. Blütejahre die vorrüber gezogen sind und ich mich frage, wo ich zu dieser Zeit war. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich stehe mit nackten Füßen in schmutzigen Scherben und räume sie nach und nach weg, während ich mich reumütig zu meiner Lebensart bekenne!
Und zu dem was ich geduldig ertrage. Tag für Tag. Ich habe einen Leidensweg bestritten und kämpfe ünermütlich immer noch dagegen an.
Wisst ihr, man kann eine Seite im Leben erst umschlagen, wenn man sie nicht nur bis zum Ende gelesen, sondern auch verstanden hat. Manche Menschen haben schwere Lyrik zu tragen. Man versteht sie nur, wenn man immer wieder in ihr liest und sich Zeit nimmt darüber nachzudenken. Und in manchen Absätzen muss sogar zwischen den Zeilen gelesen werden. Deshalb passt zu mir kein gewöhnlicher Mensch. Sondern jemand mit herausragender Intelligenz, Weitsichtigkeit und viel Geduld.
Klar könnte ich irgend jemand in mein Leben lassen, nur um dieses Gefühl von Einsamkeit abzuschütteln. Vorerst. Aber das wäre ihm gegenüber nicht fair und ich würde mich selbst belügen. Und im Lügen bin ich nicht sehr gut.
Deshalb macht es mir nichts aus, wenn jemand geht. Denn dann habe ich fair gehandelt und ihm die Chance gelassen, jemanden zu finden der ebenso ein offenes Buch ist mit so schönen Katalogcharme.
Ich bin alles Andere als das. Meine Lyrik ist schwer .... so schwer. So einsam ...
Donnerstag, 3. Dezember 2020
Immer weiter
Frau im Zug
erzählt die ganze Fahrt, lang und laut über dies und das.
Ich stelle mir vor wie ich aufstehe, zu ihr hingehe und während sie mich
verwundert ansieht, schlage ich auf sie ein und schreie.
Halt einfach deine Fresse es ist 6:12 Uhr, wir sind alle müde und haben diese
Schwere auf uns. Jeden Tag zur Arbeit, immer das Gleiche.
Jeden Tag Menschen –
so viele Menschen. Es müsste mal ein Virus geben damit es Weniger werden. Mehr
Ruhe in den Zügen am Morgen und mehr Platz.
Im Bus saß immer eine Oma vorne beim Fahrer, sie kommt nicht mehr. Jetzt geht
es schneller voran.
Passagiere rein – raus, weiter geht’s.
Es geht immer weiter.
Es geht einfach immer weiter …
Sonntag, 22. November 2020
Kind des Windes
Ich lag auf einer Wiese und du spieltest mit dem Wind,
lachend hörte ich deine kleine Stimme, mein glückliches süßes Kind.
Müdigkeit legte sich zu mir, am Wasser spieltest du zu
nah und Träume zwingen mich bis heute zu erzählen was dann geschah:
Ich wachte auf und bei mir war nur noch diese Stille.
Dein Lachen fand ich nirgends mehr. Ich rief so laut nach deinen Namen, doch
der Wind gab ihn nicht wieder her.
Ich lief zum Wasser und dort schien dein feines goldenes
Haar, tief im Wasser drinnen dort und ich griff und zog nach dir, doch warst du
schon an einem anderen Ort.
Und so legte ich dich schlafen, sang dir Lieder zum
schlafen ein, meine Tränen fallen noch bis heute, sollen dir schöne Blumen
sein.
Tausende auf deinem Grabe liegen, so wird der Wind dich
nun für mich wiegen, soll dir Schutz geben - was ich nicht konnte in deinem
Leben.