Samstag, 6. Februar 2021

Ich ...

 

Ich bin ein Geheimnis, ich bin etwas was man nicht laut ausspricht, weil es nicht in diese Gesellschaft passt! Das tut man nicht! Das darf man nicht. Ich bin ein Gedanke und deine tiefste Sehnsucht! Ich erfülle Dich mit Liebe und Demut! Mein Kuss schmeckt nach Freiheit und meine Haut beruhigt Dich beim streicheln. Ich halte den Alltag an und trage Dich durch meine Träume. Ich bin zwar recht hübsch anzusehen, aber nur wenn niemand hinsieht! Nicht anfassen – nur ansehen! Nicht kauen – nur kosten! Nur kosten – nicht runterschlucken! Psssst! Ganz leise! Ich bin Dein Geheimnis!


Für T. 



Sonntag, 27. Dezember 2020

Die Muse

 Die Muse schläft nur so in mir und lässt sich nur böse bitten. Sie schreitet majestätisch und deutet ihre Untertanen… sie ließ mich lange auf ihren kalten, süßen Kuss warten, um endlich wieder schreiben zu können.

Ich lief heute Abend am Wasser entlang und dachte darüber nach, dass es irgendwie seltsam erscheint, wie sich die Wege einiger Menschen immer wieder kreuzen. Oft sieht man sich nur einmal im Leben, manchmal sieht man einige etwas öfter, wenige nur täglich und selten Menschen die einen einfach nachdenklich stimmen.
Immer wieder.
Immer wieder sehe ich Dich und frage mich, was wohl in Deinem Kopf vor sich geht. Mein Gott Du bist mir so ähnlich in so vielen Dingen, dass es mich oft erschreckt und doch auch immer wieder fasziniert. Eine Tatsache davon ist, dass Du genauso undurchsichtig bist wie ich es bin. Wenn ich es so will. Wenn Du es so willst. …
Was wäre, wenn wir uns schon früher begegnet wären. Wäre es dann leichter? Wäre es das? Wären wir dann diejenigen die wir heute sind. Ich bin mir nicht sicher. Denn formen uns doch unsere Erfahrungen und Erlebtes zu dem was wir heute denken, tun und fühlen. Vielleicht soll es so sein. Ja vielleicht soll es nicht einfach sein.
Vielleicht soll es einfach nicht sein ….
So sehr mich dieser Gedanke auch verletzt, so sehr lässt es mich nicht mehr los zu denken, dass Du genauso denkst wie ich … dass Du genauso fühlst, dass Du genauso geformt bist wie ich es bin … warum nur kann so etwas Schönes und Wunderbares, im selben Augenblick so gnadenlos grausam sein?
Du hast es auch gespürt und dachtest Du kannst es kontrollieren, doch es hat Dir nur noch mehr gezeigt, dass Du diese eine Sache nicht kontrollieren kannst. Und weil Du ein Mensch der Kontrolle bist, kontrollierst Du nun was Du zu mir sagst und wie Du mir begegnest. … und doch kannst Du es nicht. Denn Deine Augen verraten mir, was Dein Herz Dir heimlich zuflüstert. Ich weiß es, denn ich kann es sehen. Ich sehe wie liebevoll Du mich anschaust. Wie gern Du mit mir gemeinsam lachen und träumen möchtest, …. wie sehr Dich die Sehnsucht danach quält, wie sehr Du davon träumst wenn Du mir in meine Augen schaust und Dich darin verlierst.
Ich wünsche Dir süße Träume und eine gute Nacht.

Freitag, 11. Dezember 2020

Stalker

 


Ständiger Blick in den Rückspiegel, die Haustür fest von Innen versperrt, das Telefon abgestellt... Und diese ewige Angst im Nacken wenn es draußen dunkel wird. Ich habe mich zurück gezogen, meide viele meiner Freunde. Immer Angst wenn das Telefon klingelt. Du machst mir mein Leben zur Hölle, denn Du hast irgendwann in Deinem kranken Kopf entschieden, mich bis in den Tod zu verfolgen. Du beobachtest mich, verfolgst mich, starrst stundenlang alte Fotos an und willst mich besitzen um jeden Preis. Ein Nein akzeptierst Du nicht, Du hörst mein Flehen nicht mich in Ruhe zu lassen. Du willst es nicht hören. Du willst nur eins und das bin ich. Manchmal wünsche ich mir zu sterben, um endlich frei zu sein.

Kataloglyrik

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier irgendwann mal niederschreibe. Eigentlich will ich das nicht, da es ziemlich persönlich ist. Aber wie jeder Single, der das passende Gegenstück sucht, treffe ich hin und wieder neue Menschen die mich kennenlernen möchten. Und da habe ich ein weites Spektrum an Facetten die man (oh welch Überraschung) erst nach und nach bemerkt. Ist übrigens bei jedem Menschen so. Also nichts Außergewöhnliches. Warum also dieser Text hier. Ganz einfach. Ich ticke etwas anders als andere Menschen. Und ich bin es leid, immer wieder mich erklären zu müssen. So leid, glaubt es mir! 

Da wäre mein Drang danach niemals perfekt in irgendwas sein zu wollen. Pah! Wie gewöhnlich! Nein ich habe es tatsächlich geradezu versucht. Und bin kläglich daran gescheitert. 

Ich habe mich sogar mehrmals dabei erwischt, wie ich mich selbst beukotiere, wenn ich versucht habe mich anzupassen. Samstags die Straße zu kehren, für die gesamte Woche aufeinmal einzukaufen, ich habe sogar versucht meine Kleidung farblich im Kleiderschrank sortiert, akribisch, linear und proportional ebenso dort zu positionieren. Aber es ging alles schief, denn das bin ich nicht! Ich bin chaotisch.

Ja sehr sogar. Ich kehre keine Straße, ich gehe darauf spazieren. Ich kaufe nie für die gesamte Woche ein, denn mein Geschmack ist täglich anders. Und meine Bügelwäsche kullert oft tagelang hin und her. 

Ich möchte alleine entscheiden, wo ich ordentlich sein werde. Ich bin neidisch auf einen perfekt geführten Haushalt wo alles aussieht wie in einem Katalog. Ja wirklich. Mir gefällt dieser Anblick. Vielleicht habe ich auch in Zukunft eine lebendig gewordene Katalogseite in der ich wohne. Nur jetzt nicht. Jetzt habe ich eine herunter gekommene Absteige, aus einem gutem Krimi, bestehend aus gebrauchten, abgenutzten Möbeln die vielmehr wie sterbliche Überreste von ehemals schicken Designermöbeln gehörten. Es fehlt nur noch der Umriß einer Leiche, mit Kreide auf dem Boden zurück gebliebene Silhouette und einem grimmig, schlecht gelauntem Kommissar, der sich eine Zigarette vor mir anzündet, versucht meine Gedanken zu lesen, während ich ihn mit Schweigen bestrafe, da er zu dümmlich für meinen brillanten Verstand ist. Was dort auf dem vergilbtem Linoleumboden gestorben ist, sind meine gesamten Hoffnungen und Träume.

Ja. Denn so ist mein derzeitiges, gesamtes Leben. Bestehend aus Überresten längst vergangener Zeiten. Blütejahre die vorrüber gezogen sind und ich mich frage, wo ich zu dieser Zeit war. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich stehe mit nackten Füßen in schmutzigen Scherben und räume sie nach und nach weg, während ich mich reumütig zu meiner Lebensart bekenne! 

Und zu dem was ich geduldig ertrage. Tag für Tag. Ich habe einen Leidensweg bestritten und kämpfe ünermütlich immer noch dagegen an. 

Wisst ihr, man kann eine Seite im Leben erst umschlagen, wenn man sie nicht nur bis zum Ende gelesen, sondern auch verstanden hat. Manche Menschen haben schwere Lyrik zu tragen. Man versteht sie nur, wenn man immer wieder in ihr liest und sich Zeit nimmt darüber nachzudenken. Und in manchen Absätzen muss sogar zwischen den Zeilen gelesen werden. Deshalb passt zu mir kein gewöhnlicher Mensch. Sondern jemand mit herausragender Intelligenz, Weitsichtigkeit und viel Geduld. 

Klar könnte ich irgend jemand in mein Leben lassen, nur um dieses Gefühl von Einsamkeit abzuschütteln. Vorerst. Aber das wäre ihm gegenüber nicht fair und ich würde mich selbst belügen. Und im Lügen bin ich nicht sehr gut. 

Deshalb macht es mir nichts aus, wenn jemand geht. Denn dann habe ich fair gehandelt und ihm die Chance gelassen, jemanden zu finden der ebenso ein offenes Buch ist mit so schönen Katalogcharme. 

Ich bin alles Andere als das. Meine Lyrik ist schwer .... so schwer. So einsam ...

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Immer weiter

 

Frau im Zug erzählt die ganze Fahrt, lang und laut über dies und das.
Ich stelle mir vor wie ich aufstehe, zu ihr hingehe und während sie mich verwundert ansieht, schlage ich auf sie ein und schreie.
Halt einfach deine Fresse es ist 6:12 Uhr, wir sind alle müde und haben diese Schwere auf uns. Jeden Tag zur Arbeit, immer das Gleiche.
Jeden Tag Menschen – so viele Menschen. Es müsste mal ein Virus geben damit es Weniger werden. Mehr Ruhe in den Zügen am Morgen und mehr Platz.
Im Bus saß immer eine Oma vorne beim Fahrer, sie kommt nicht mehr. Jetzt geht es schneller voran.  
Passagiere rein – raus, weiter geht’s.
Es geht immer weiter.
Es geht einfach immer weiter …

Sonntag, 22. November 2020

Kind des Windes

Ich lag auf einer Wiese und du spieltest mit dem Wind, lachend hörte ich deine kleine Stimme, mein glückliches süßes Kind. 

Müdigkeit legte sich zu mir, am Wasser spieltest du zu nah und Träume zwingen mich bis heute zu erzählen was dann geschah:

Ich wachte auf und bei mir war nur noch diese Stille. Dein Lachen fand ich nirgends mehr. Ich rief so laut nach deinen Namen, doch der Wind gab ihn nicht wieder her. 

Ich lief zum Wasser und dort schien dein feines goldenes Haar, tief im Wasser drinnen dort und ich griff und zog nach dir, doch warst du schon an einem anderen Ort. 

Und so legte ich dich schlafen, sang dir Lieder zum schlafen ein, meine Tränen fallen noch bis heute, sollen dir schöne Blumen sein. 

Tausende auf deinem Grabe liegen, so wird der Wind dich nun für mich wiegen, soll dir Schutz geben - was ich nicht konnte in deinem Leben. 

 

Für Cora